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Vergleich der Jahresrechung 2022 mit Nachbarsgemeinden

Um beurteilen zu können, ob eine Gemeinde gut wirtschaftet, erscheint es sinnvoll, die Jahresrechnung nicht nur isoliert zu betrachten, sondern mit anderen Gemeinden zu vergleichen.

Im Folgenden wird die Jahresrechnung 2022 der Gemeinde Waldenburg den Zahlen der Nachbarsgemeinden gegenübergestellt. Um einen Vergleich zu ermöglichen, entsprechen die angegebenen Beträge jeweils den Kosten (Aufwand abzgl. des Ertrags) pro Einwohner/-in.

WaldenburgLangenbruckOberdorfNiederdorf
Allgemeine VerwaltungCHF 492CHF 463CHF 337CHF 538
Öffentliche SicherheitCHF 225CHF 238CHF 121CHF 121
BildungCHF 1’321CHF 1’179CHF 1’538CHF 1’327
Kultur, Sport, FreizeitCHF 102CHF 41CHF 56CHF 44
GesundheitCHF 549CHF 363CHF 428CHF 428
Soziale SicherheitCHF 624CHF 176CHF 641CHF 512
VerkehrCHF 359CHF 297CHF 140CHF 280
Umweltschutz und RaumordnungCHF 64CHF 56CHF 41CHF 80
VolkswirtschaftCHF 12CHF 31CHF 10CHF 9
Finanzen und SteuernCHF -3’788CHF -3’183CHF -3’317CHF -3’246
Kosten (Aufwand abzgl. des Ertrags) pro Einwohner/-in gem. Jahresrechnungen 2022

Dank hohem Steuersatz verzeichnet die Gemeinde die höchsten Einnahmen pro Einwohner/-in, gibt aber über alle Rechnungspositionen hinweg vergleichsweise eher viel aus. Vor allem in den Bereichen „Kultur, Sport, Freizeit“, „Verkehr“ und „Gesundheit“ sind die Ausgaben hoch.

Positiv sticht ins Auge, dass sich die Bildungskosten trotz der sehr teuren Schulliegenschaften im Gemeindevergleich im Mittelfeld bewegen. Dieses Ergebnis lässt ein grosses Kostenbewusstsein im Schulbetrieb vermuten.

Die hohen Kosten für „Kultur, Sport, Freizeit“ sind auf das Schwimbi zurückzuführen (ohne Schwimmbad würden die Ausgaben bei 17 CHF pro Einwohner/-in liegen). Das Schwimmbad ist für die Gemeinde wertvoll, allerdings muss berücksichtigt werden, dass es viele finanzielle Ressourcen bindet, während andere Projekte im Bereich Kultur, Sport und Freizeit zurückstecken müssen.

Die öffentliche Verwaltung kostet die Gemeinde viel Geld. In diesem Bereich hat der Gemeinderat bereits Massnahmen ergriffen, die in der Jahresrechnung 2024 zum ersten Mal sichtbar werden sollten.

Beim viel diskutierten Thema „Soziale Sicherheit“ (dazu gehören Ergänzungsleistungen, Sozialhilfe, und das Asylwesen) ist Waldenburg kein Ausreisser, wie gemeinhin gerne behauptet wird. Die Gemeinde bewegt sich auf gleichem Niveau wie Ober- und Niederdorf. Dennoch wäre es interessant zu prüfen, wie Langenbruck die Kosten so tief halten kann.

Der Vergleich zeigt, dass Waldenburg kein Einnahme-, sondern ein Ausgabeproblem hat. Es entsteht der Eindruck, dass die Gemeinde vor Jahren gross geplant wurde und dass diese Zukunftsvision trotz des Wegzugs vieler Firmen und der Stagnation der Bevölkerungszahl nie an die tatsächlichen Verhältnisse angepasst wurde. Es wird Zeit, die Entwicklung der Gemeinde anzuerkennen und entsprechend zu handeln.

Fragen an den Gemeinderat

  1. Wird die Jahresrechnung regelmässig mit Nachbarsgemeinden (im Sinne eines Benchmarks) verglichen?
  2. Weshalb hat Waldenburg in den Bereichen „Gesundheit“ und „Verkehr“ auffallend höhere Kosten als andere Gemeinden?

Quellen:

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